Auf dem Flop

Sobald der Flop ausgeteilt ist, sind fünf der sieben Karten bekannt. Du solltest jetzt schon eine gute Übersicht über die Kräfteverhältnisse in dieser Hand haben. Achte darauf, wie deine Starthand mit dem Flop verbunden ist, um die korrekte Strategie für die Hand festzulegen.
Im Idealfall hältst du eine fertige Hand (auf Englisch: eine „made hand“). Eine fertige Hand ist eine Kombination, die sich nicht mehr verbessern muss, um zu gewinnen. Meistens ist dies jedoch nicht der Fall, sodass du das Board analysieren musst, um die Gewinnwahrscheinlichkeiten deiner Kartenkombination zu errechnen.

In folgenden Beispielen untersuchen wir verschiedene Flop-Kombinationen, damit du verstehst, wie du deine Hand in der einen oder anderen Situation spielen solltest.



Ein Overpair auf dem Flop

 

 
vs.
84,85 %   15,15 %
 
vs.
73,64 %   26,36 %
 
vs.
91,62 %   8,38 %
 
vs.
81,62 %   18,38 %
 
vs.
27,07 %   72,93 %
 
vs.
10,51 %   89,49 %
 

Ein Overpair ist ein Pocket-Paar, dessen Karten einen höheren Wert haben als die höchste aller Gemeinschaftskarten. Wenn du zum Beispiel A-A hältst und der Flop mit Q-7-4 kommt, hast du ein Overpair.

Ein Flop mit Karten, deren Wert kleiner ist als dein Pocket-Paar, ist natürlich gut, jedoch solltest du nicht vergessen, dass du den Pot noch nicht gewonnen hast. Gegen eine hohe Karte (Overcard) wie ein Ass liegst du aber mit 85% vorne (z. B.: Q-Q gegen A-10, Flop J-5-2). Gegen zwei Overcards ist dein Paar mit 73% immer noch Favorit (z. B.: Q-Q gegen A-K, Flop J-5-2).

Gegen einen Gegner mit einem schlechteren Paar ist die Ausgangslage noch besser. Zum Beispiel wenn du zwei Asse hältst, dein Gegner zwei Könige hat und der Flop mit J-5-2 kommt. In so einer Situation glaubt dein Gegner vermutlich, dass er die beste Hand hat und wird dementsprechend versuchen, einen großen Pot aufzubauen.

Sollte dein Gegner zwei Paare auf dem Flop treffen, wird er mit einer 73%igen Gewinnchance sofort zum Favorit. Dir bleiben mit deinem Overpair dann nur 27%, um ein zweites Paar oder einen Drilling zu treffen.

Wenn dein Gegner einen Drilling floppt, hast nur noch eine kleine 10,51%-ige Chance, die Hand zu gewinnen.

Das Top-Paar floppen

 

 
vs.
81,82 %   12,12 %
 
vs.
91,21 %   8,79 %
 
vs.
78,18 %   21,82 %
 
vs.
81,62 %   18,38 %
 
vs.
18,38 %   81,62 %
 
vs.
16,67 %   82,83 %
 
vs.
1,62 %   98,38 %
 

Das Top-Paar ist ein Paar, das aus einer der Karten deiner Starthand und der höchsten Karte auf dem Board besteht.

Meistens ist das Top-Paar eine sehr starke Hand, besonders wenn du einen guten Kicker hast. Ein Top-Paar mit einem guten Kicker hat 82 % Gewinnchancen gegen ein Top-Paar mit einem schlechten Kicker. Zum Beispiel: Du hast Q-J, dein Gegner hat J-10, auf dem Board liegen J-5-2. Durch die Q hast du eine viel größere Gewinnchance.

Ein Top-Paar ist gegen ein kleines Pocket-Paar mit 91 % großer Favorit (z. B.: Q-J gegen 8-8, Board J-5-2). Eine perfekte Situation! So ähnlich ist es auch, wenn du das Top-Paar hältst und dein Gegner das zweite Paar (z. B.: Q-J gegen A-5, Flop J-5-2). Hier liegst du 78 % vorne, auch wenn dein Gegner einen starken Kicker hat.

Ganz anders sieht es aus, wenn du mit einem Top-Paar gegen ein Overpair, zwei Paare oder einen Drilling antrittst. In diesen Situationen sind deine Gewinnchancen katastrophal: 18 %, 17 % und 1,6 %. Wir raten dir also aufzupassen, wenn dein Gegner plötzlich beginnt, hohe Beträge zu setzen. Manchmal reicht ein Top-Paar einfach nicht aus.

Einen Drilling floppen

 

 
vs.
34,44 %   65,56 %
 

Ein Drilling (auf Englisch auch „three of a kind“, „set“ oder „trips“ genannt) ist eine Hand mit 3 Karten desselben Wertes.

Mit einem Drilling auf dem Flop bist du meist gut gewappnet und kannst alle deine Chips riskieren, außer es liegt eine offensichtliche Straße oder ein Flush auf dem Board. Selbst in diesem Fall hast du eine 34%-ige Chance, deine Hand zu verbessern und ein Full House oder einen Vierling zu bilden.